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Yeonsu Lim
(un)boxing

Eröffnung: 01.10.22, 19:00 Uhr
Öffnungszeiten:  01.10. – 05.10.22, 10:00 – 18:00 Uhr

Ausgangspunkt der Ausstellung "(un)boxing" von Yeonsu Lim ist die Erwartung und der Umgang mit Verpackungen im Medienzeitalter
Die Künstlerin versteht die Verpackung als eine Haltung: Das Verpacken eines Gegenstandes mit anderem, meist sehr dünnem Material, um das verpackte Ding vom Gebrauch durch eine Person zu trennen, die wiederum dieses Ding, also diese Ware, nicht gekauft hat. So ließe sich der Gebrauch eines bestimmten Mediums in der Kunst auch als eine Art der Verpackung betrachten, da dieses aufgrund seines strukturellen Rahmens und seiner medialen Begrenzungen das Abgebildete nicht unmittelbar ins Werk übersetzt. 
Ein Medium wie die Fotografie beispielsweise offenbart dem Betrachter nicht nur die Erscheinung des Realen, sondern verschleiert diese auch gleichzeitig. 
Eine gänzliche neue Erscheinungsform der Verpackungsbetrachtung existiert seit einigen Jahren: Die öffentliche Zurschaustellung von Auspacken (Unboxing). Auf YouTube finden sich unzählige Unboxing-Videos, in denen verschiedene Produkte für die Zuschauer*innen von Hand ausgepackt werden. In dieser Situation lässt sich nicht einfach feststellen, was hier das Produkt. Zwar wird im Unboxing Video Aussehen und Funktion des Ausgepackten präsentiert, doch dies nicht direkt vor den Betrachter*innen sondern in einer eigenen Art der Verpackung des Präsentationsformates. Unboxing-Videos vermitteln das Gefühl, das Produkt im Video während der Spielzeit trotz seiner medialen Isolation zu besitzen. Yeonsu Lims Arbeiten zeigen den Betrachter*innen dieses Paradox auf, indem die Künstlerin in der Ausstellung Installationen zusammen mit Bewegtbild zeigt. Die Wirkung des Paradoxons wird auch auf die räumliche Ebene maximiert, indem indem die zwei Ausstellungsräume der Forschungsstation voneinander getrennt sind.
Der erste Raum ist als klassischer White Cube mit Installationen aus verpackten Dingen von Yeonsu Lim inszeniert. Die Arbeiten treten hier lediglich als Silhouette in Erscheinung; als Ganzes lassen sie sich erst durch die Videoarbeiten im zweiten Raum, der als Black Box verkleidet ist erfassen.
So schafft Yeonsu Lim ein Spannungsverhältnis zwischen ihren Arbeiten bei dem die Betrachter*innen Hauptakteure sind.

traces Forschungsstation

Lutherplatz (Zugang über Mauerstraße 13), 34117 Kassel

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